Tragwerksanalyse für das Gerüst über der Vierung
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Wiener Votivkirche führten wir eine detaillierte Berechnung des dreidimensionalen Tragwerks durch. Ziel war es, die Sicherheit eines Gerüsts zu gewährleisten, das über dem Schnittpunkt von Längs- und Querschiff errichtet wurde. Dieses Gerüst ruht auf einem bestehenden Stahltragwerk, das aus unterspannten Dachträgern besteht, die in einem Stahlträgerrost im First zusammenlaufen.
Der Stahlträgerrost bildet wiederum die Basis für das Tragwerk des Vierungsturms. Dieser setzt sich aus konisch zulaufenden T-förmigen Stahlschwertern zusammen. Unsere Aufgabe war es, die Lasten aus dem Außengerüst und deren Einfluss auf das Tragwerk und die unterspannten Ixen-Träger zu analysieren und zu bewerten.
Restaurierung und Stabilisierung der Baldachine
Nach der erfolgreichen Tragwerksanalyse begleiteten wir die Sanierungsarbeiten weiter und widmeten uns den stark beschädigten Baldachinen. Viele dieser kunstvollen Elemente wiesen massive Rissbildungen auf, die trotz der mit Blei ausgegossenen Stahlprofilschließen durch Materialspannungen verursacht wurden.
Zur Instandsetzung wurden die Aufbauten der Baldachine entfernt, die Risse mit Kunstharz injiziert und neue Konsolenbewehrungen aus Glas- oder Kohlefaserstäben in Bohrlöcher eingeklebt. Diese Maßnahmen dienten dazu, die Hauptsteine nach hinten zu verankern und die historische Substanz langfristig zu sichern. Mit präzisen statischen Analysen und innovativen Lösungen tragen wir dazu bei, die Votivkirche für kommende Generationen zu bewahren.


Factbox
Unser Beitrag: Tragwerksplanung
Projekttyp: Sanierung
Nutzung: Kirche
Auftraggeber: Erzdiözese Wien