Herzliche Gratulation, @juri troy architects zum Gewinn des geladenen Wettbewerbs der WKS Windkraft Simonsfeld AG „Energiewende Platz 1“. Wir freuen uns dieses innovative Projektkonzept in der technischen Umsetzung begleiten zu dürfen.
Der Bestand und die Schrägfassade wird – so weit wie möglich – belassen und nur im zukünftigen Innenbereich die Füllelemente ausgelöst und im Trockenbau verkleidet. Das konstruktive Konzept sieht im Sinne einer ressourceneffizienten Bauweise einen hohen Vorfertigungsgrad bei gleichzeitig höchster Energieeffizienz der Gebäudehülle vor. Der Baukörper besteht aus sich wiederholenden Elementen einer Holzskelettbauweise, aufgelöst in Stützen und Träger sowie Brettsperrholzdecken mit einer max. Spannweite von 4-5 m in einem regelmäßigen Raster, hochgedämmter Holzriegelbauweise als Füll- und Aussteifungselement.
Die Außenwände werden auf Streifenfundamente mit einem STB-Sockel aufgesetzt und gewährleisten einen wartungsfreien und sichereren Sockelanschluss. Der konstruktive Holzschutz wird über einen umlaufenden Gang und auskragende Dachelemente sichergestellt; gleichzeitig dienen diese der Beschattung und dem Brandschutz als Fluchtweg. Durch die Einfachheit der Konstruktion ist auch hier ein sortenreiner Rückbau, im Sinne der Kreislaufwirtschaft, möglich. Die Kühlung des Gebäudes erfolgt mit Bauteilaktivierung, Kühlung der Zuluft und über die Bodenkonvektoren. Eine Direktkühlung über die Sonden ist bis zu einem bestimmten Betriebszustand möglich.
Sowohl für die Spitzenlastabdeckung als auch für die Kühlregister der Lüftungsanlage wird die Wärmepumpe reversibel betrieben. Zusätzlich kann zur Abführung überschüssiger Wärme ein Rückkühler am Dach eingesetzt werden, welcher über die PV-Anlage mit ausreichend Strom versorgt wird. Über den Lehmmassespeicher im Kern des Gebäudes wird sowohl die Kühlung als auch die Beheizung des Gebäudes unterstützt und sorgt hier für behagliche Wärme- und Kälteinseln. Eine zusätzliche gesteuerte Nachtlüftung mit Zuluft über die Fassade und Abluft in den Hof unterstützt die passive Kühlung des Gebäudes. Die CO2-Bilanzierung wird im Rahmen des Gebäudes vorgenommen und die CO2-Äquivalente von Bauteilen, Verbrauchern und Photovoltaik gegenübergestellt. Der Primärenergiebedarf SK, Co2 SK und der Gesamtenergieeffizienzfaktor fGee erreicht somit die beste Klasse, nämlich A++.
Das GWP der Hauptkonstruktion liegt ohne Haustechnik bei einem Wert von – 18.277 kg CO2-Äquivalenten. Mit dem TGA-Konzept wird gegenüber herkömmlichen fossilen Energieträgern weitere 68 % CO2 in einem Betrachtungszeitraum von 20 Jahren eingespart. Absolut sind das -665.000 kg CO2 – die Investition in die alternative Energieanlage amortisiert sich nach etwa 10 Jahren.
Factbox
Unser Beitrag: Tragwerksplanung, Bauphysik, Gebäudetechnik, Brandschutz, Baustellenkoordination
Architektur, Rendering: Juri Troy Architects
Auftraggeberin: Juri Troy Architects