Fassade des Anhaltezentrums Vordernberg mit modernen Glasflächen und reflektierenden Bergen im Hintergrund

Der Neubau des Schubhaftzentrums in Vordernberg vereint Funktionalität, Transparenz und eine moderne Architektur, um den besonderen Anforderungen eines Haftgebäudes gerecht zu werden. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Inneres als „Best Practice“-Modell umgesetzt und verfolgt das Ziel, ein Umfeld zu schaffen, das sowohl den organisatorischen Anforderungen als auch den Bedürfnissen der Insassen gerecht wird.

Architektur und Struktur

Das Gebäude besteht aus zwei Hauptbereichen:

  • Verwaltungsbereich: Der dreigeschossige Verwaltungsbau erstreckt sich entlang der Straße und dient als zentrale Drehscheibe für Organisation und Verwaltung.
  • Angehaltenenbereiche: Die zweigeschossigen Wohntrakte für die Schubhaft sind fingerartig in Richtung Berghang und Fluss ausgerichtet. Durch diese Anordnung entstehen Höfe und Terrassen, die den einzelnen Wohngruppen zugeordnet sind.

Die Verbindung zwischen Verwaltung und Wohnbereichen erfolgt durch architektonisch durchdachte Übergänge, die Transparenz und Orientierung zur Straße gewährleisten.

Einbindung und Funktionalität

  • Integration in die Umgebung: Durch die gezielte Ausrichtung des Gebäudes und die Gestaltung der Außenanlagen wird eine harmonische Verbindung zur umgebenden Landschaft geschaffen.
  • Nutzungskonzept: Obwohl das Gebäude klar den Charakter einer Justizvollzugsanstalt vermittelt, wurde ein Umfeld geschaffen, das eine menschenwürdige Unterbringung ermöglicht. Gemeinschaftsbereiche und Terrassen fördern den sozialen Austausch und die Erholung innerhalb der strukturellen Vorgaben.

Bauliche Besonderheiten

  • Stabile und langlebige Bauweise: Das Gebäude wurde in Stahlbetonbauweise errichtet, um eine hohe Stabilität und Haftsicherheit zu gewährleisten. Bereiche mit drückendem Wasser wurden als Dichtkonstruktion ausgeführt.
  • Flachdach: Die Dachkonstruktion ergänzt die moderne Bauweise und ermöglicht eine optimale Nutzung der Gebäudeflächen.
  • Optimierte Grundstruktur: Die interne Organisation mit fünf Stiegenhäusern und drei Gemeinschaftstreppen, sorgt für kurze Wege und effiziente Abläufe.

Das Schubhaftzentrum Vordernberg setzt neue Maßstäbe hinsichtlich Funktionalität und Menschlichkeit in einem anspruchsvollen architektonischen Kontext.

Factbox

Unser Beitrag: Tragwerksplanung, Bauphysik, Baustellenkoordination

Architektur: Franz und Sue ZT GmbH

Auftraggeber: Franz und Sue ZT GmbH