War der Begriff „Hochsitz“ früher ausschließlich mit der Jagd verbunden, so steht er heute für ein ausgeklügeltes, mobiles Gebäudekonzept, das bei Großveranstaltungen mittlerweile weltweit eine Schlüsselrolle einnimmt.
Dieses zukunftsweisende Designkonzept vereint Flexibilität, Nachhaltigkeit und Ästhetik und hat sich bei internationalen Events wie der Alpinen Ski-WM in Schladming 2013, den Olympischen Winterspielen in Sochi 2014 und Pyeongchang 2018, sowie den Olympischen Sommerspielen in Rio 2016, in Tokio 2020 und Paris 2024 sowie beim Americas Cup auf Bermuda 2017 bewährt. Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Einsatz bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo auf Hochtouren.
Hochwertige Materialien und eine durchdachte Konstruktion
Der Hochsitz zeichnet sich durch eine harmonische Materialkombination aus Edelstahl, Glas und Brettsperrholz aus, die ihm ein modernes und elegante Erscheinungsbild verleiht. Doch nicht nur die sichtbaren Elemente überzeugen – im unsichtbaren Bereich sorgen massive Stahlkonstruktionen, die auf Basis eines durchdachten statischen Konzepts entwickelt wurden, für Stabilität und Langlebigkeit.
Um einen mehrfachen Auf- und Abbau zu gewährleisten, werden Rückwände, Boden- und Deckenplatten mit Stahlwinkeln, Spezialschrauben und Schwerlastverbindungen fixiert. Die Rückwände werden zusätzlich mit Stahlplatten verbunden, um die statischen Anforderungen zu erfüllen. Bei mehrgeschossigen Konstruktionen wird das Dachgefälle mit Leimbinderkeilen ausgeglichen, bevor das nächste Stockwerk aufgesetzt wird. Diese modulare Bauweise ermöglicht ein Höchstmaß an Flexibilität und Wiederverwendbarkeit.
Nachhaltigkeit und Mobilität in Perfektion
Der Hochsitz ist eine echte Innovation im Bereich des temporären Bauens. In enger Zusammenarbeit mit führenden Partnern wie der Loidl GmbH, KPPK Ziviltechniker GmbH, Layher Gerüstesysteme GmbH, SIHGA GmbH und KLH Massivholz GmbH entstand ein einzigartiges Gebäudekonzept, das bis zu 30-mal wiederverwendet werden kann. Dadurch wird nicht nur der Materialverbrauch, sondern auch die Umweltbelastung deutliche reduziert. Gleichzeitig trotzt der Hochsitz jeder Witterung und bietet Komfort und Sicherheit auf höchstem Niveau. Maßgeblich für die Dimensionierung und Größe der Bauteile war die Vorgabe, dass alle Komponenten weniger als 1.000 kg wiegen und in einen Standard-Seecontainer passen.
Globaler Einsatz mit schneller Anpassung
Nach dem Einsatz bei einer Veranstaltung kann der Hochsitz innerhalb weniger Tage abgebaut, transportiert und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. Diese Mobilität macht ihn zu einem unverzichtbaren Element für globale Events und trägt dazu bei, die Logistik in der Eventbranche nachhaltiger zu gestalten.
Ein Blick in die Zukunft
Der Hochsitz beweist, dass nachhaltige und wiederverwendbare Architektur im Eventbereich nicht nur machbar, sondern auch ästhetisch und funktional sein kann. Mit diesem Projekt wird ein neuer Standard für temporäre Bauten gesetzt, der Ästhetik, Umweltbewusstsein und technologische Innovation vereint – ein Bauwerk, das nicht nur Räume schafft, sondern auch Geschichten erzählt.
Als Endnutzung werden die Bauteile nicht thermisch verwertet, sondern für Ein- und Mehrfamilienhäuser wieder aufbereitet und an jeweiligen baubehördlichen Auflagen angepasst.
Der Hochsitz – ein Meisterwerk moderner Architektur und Nachhaltigkeit.